Die keramische Bindung für konventionelle Schleifwerkzeuge bildet die älteste eingesetzte Matrix für gebunden Schleifmittel. Die Firma Meister entwickelt seit Anfang der sechziger Jahre alle eingesetzten Bindungen zur vollständigen Prozesskontrolle im eigenen Hause.
Als wesentlicher Technologieschritt ist die Einführung der keramisch gebundenen Sinterkorundwerkzeuge zu betrachten. Letztere ermöglichen auch auf Maschinen älteren Datums eine massive Reduktion der Prozesskosten.
Die Grundlage des Erfolges, des für hochproduktive Serienprozesse wichtigsten Bindungssystems, liegt in den hervorragenden Schleifeigenschaften dieser zumeist porösen Strukturen, der hervorragenden Profilier- und Konditionierbarkeit, sowie bei guten Verschleisseigenschaften hohe erzielbare Zerspanungsvolumina.
Der Aufbau einer Schleifscheibe in keramischer Bindung lässt sich klassisch in einem Dreistoffsystem durch die folgenden Elemente charakterisieren:
- dem Schleifmittel (bzw. dessen chemische und physikalische Eigenschaften)
- der Bindung
- dem resultierenden Gefüge
Die zur Verfügung stehenden Korund-, Siliziumkarbid- sowie Sinterkorund-Kristallqualitäten weisen eine grosse Bandbreite an Schneideigenschaften auf und werden anwendungsspezifisch ausgewählt.
Keramische Bindungen werden gewöhnlich aus Fritten, Feldspat, Kaolin und verschiedenen Tonen aufgebaut.
Die chemischen und physikalischen Eigenschaften ergeben sich letztendlich aus der Rohstoffkombination, den eingesetzten Korngrössen und der thermische Behandlung, d.h. dem Brand.
Das Gefüge resultiert aus dem Verhältnis der Volumenanteile Schleifkorn und dessen spezifische Mischung aus Typ und Grösse, Bindungsanteil und dem verbleibenden Porenvolumen, und bildet eine wesentliche Voraussetzung für ein effizient funktionierendes Werkzeug.
Das KnowHow des Werkzeugherstellers besteht aus der optimalen Auswahl der Einzelkomponenten, sowie der sehr engen Prozessführung beim Herstellungsprozess.